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Museumsinsel
nördlicher Teil der Spreeinsel

Staatliche Museen zu Berlin

Pergamonmuseum
(Antikensammlung,
Vorderasiatisches Museum,
Museum für Islamische Kunst)

Im Rahmen des Masterplan Museumsinsel wird das Pergamonmuseum ab 2013/14 saniert und an die unterirdische archäologischen Promenade attraktiv mit dem Neuen Museum (dort ist sie teilweise schon zu begehen) im Süden und dem Bode-Museum in Norden angeschlossen. Die großartige Fassade von Tell Halaf wird gegenwärtig für das Vorderasiatische Museum rekonstruiert und mit der Vollendung des Masterplanes Museumsinsel ca. 2025 zum Eingang des Vorderasiatischen Museums am Südflügel/Pergamonmuseum werden. Gegenwärtig sind alle drei Museen im Pergamonmuseum geöffnet, jedoch werden voraussichtlich ab Herbst 2012, Teilschließungen im Rahmen Masterplan Museumsinsel erfolgen. Im Nordflügel wird zukünftig die Mschatta-Fassade des Museums für Islamische Kunst eine neue generouse Aufstellung erhalten.

Museum für Islamische Kunst

1904 mit der Eröffnung des Bode-Museums wurde die Abteilung für ältere islamische Kunst begründet, langfristig vorbereite durch Wilhelm von Bode. Der offizielle Anlaß war das Geschenk der Fassade der Omajaden-Moschee Mschatta durch den Osmanen Sultan Abdülhamid II. an den Kaiser Wilhelm II. Die mit Ornament-, Pflanzen- und Tierreliefs reich geschmückte Portalfront von Mschatta ist heute im Pergamonmuseum/Südflügel Hauptanziehungspunkt des Museums für Islamische Kunst. Das Museum zeigt in einer ständigen Ausstellung im Südflügel des Pergamonmuseums die Kunst der islamischen Völker vom 8. bis ins 19. Jahrhundert. Die Kunstwerke stammen aus einem Gebiet, das von Spanien bis nach Indien reicht. Schwerpunkte sind der Vordere Orient einschließlich Ägypten und Iran.

Die bildende Kunst ist in ihren verschiedenen Äußerungen vom Architekturdekor, über das Kunsthandwerk bis hin zur Buchkunst vertreten. Hervorzuheben ist der Architekturdekor in den verschiedenen Materialien: Stein (Fassade von Mschatta), Stuck (Grabungsfunde aus Samarra), bemalte Holzfüllungen (Aleppo-Zimmer) und Wandkeramiken der verschiedenen Techniken (Gebetsnischen aus Kaschan und Konya). Das Kunsthandwerk umfaßt alle Materialgruppen: Gefäßkeramiken, Metallarbeiten, Holz- und Beinschnitzereien, Gläser, Gewebe, Teppiche. Auf dem Gebiet der Buchkunst sind die Kalligraphien und Miniaturen aus Sammelalben der Mogulzeit von besonderer Bedeutung. Die bedeutende Schenkung der Sammlung Edmund de Unger erfüllt bis zum Umzug die Ausstellungsräume an der Mschatta-Fassade - gegenwärtig noch im Südflügel des Pergamonmuseums - mit orientalischem Zauber. Das bedeutende Buchkabinett zeigt das jahrtausendealte Schahname - Buch der persischen Könige.

Antikensammlung
Im Pergamonmuseum und im Alten Museum

Pergamonmuseum, Eingang: Am Kupfergraben, 10117 Berlin
Altes Museum, Eingang: Am Lustgarten, 10178 Berlin

In der Antikensammlung werden Kunstwerke des griechischen und römischen Altertums gezeigt - Baukunst, Plastik und Vasen, Inschriften, Mosaiken, Bronzen und Schmuck. Die Sammlung ist an zwei Standorten zu besichtigen, im Pergamonmuseum mit ihrer Monumentalarchitektur und im Alten Museum mit ihrer gesamten Sammlung griechischer, etruskischer und römischer Kunst .

Mit jährlich ca. 700.000 bis zuweilen 1 Million Besuchern gehört das Pergamonmuseum zu den meistfrequentierten Häusern der Staatlichen Museen zu Berlin. Hauptanziehungspunkt ist der Pergamonaltar (2. Jahrhundert v. Chr.). Sein Skulpturenfries zählt zu den Meisterwerken hellenistischer Kunst und zeigt den Kampf der Götter mit den Giganten. Im südlich anschließenden Saal ist das Markttor von Milet zu sehen, ein Glanzstück römischer Architektur. Von dort kann man weitergehen zum Vorderasiatischen Museum und gelangt zum Ischtar-Tor und der Prozessionstraße.

Griechische Bauwerke werden im Saal der hellenistischen Architektur präsentiert, der sich im Norden an den großen Altar-Saal anschließt.

In der Antikensammlung im Alten Museum werden Kunst und Skulpturen der Griechen, Römer und Etrusker gezeigt.

Abgüsse antiker Plastiken können in der Abgußsammlung in Berlin-Charlottenburg besichtigt werden. Die in der Sophie-Charlotte-Straße nahegelegene Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin bietet in ihren Werkstätten kunstvoll hergestellte Repliken für zum Erwerb an.

Die brandenburgischen Kurfürsten sammelten Schätze aus dem klassischen Altertum. Den eigentlichen Anstoß zur Gründung der Antikensammlung gab jedoch der Ankauf der bedeutenden Sammlung des römischen Archäologen G. P. Bellori (1698). Mit der Eröffnung des Alten Museums, das 1830 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel gebaut wurde, war die Antikensammlung erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Sammlung wuchs durch Grabungskampagnen in Olympia, Pergamon, Samos, Milet, Priene und Didyma zu einer der bedeutendsten Antikensammlungen der Welt. Es gelangten Architekturfragmente, Skulpturen und Friese nach Berlin. In dem 1930 eröffneten Pergamonmuseum war es möglich geworden, den Götteraltar der Hellenen mit dem großen Fries des Kampfes der Götter gegen die Giganten und das Markttor von Milet zu präsentieren.

Hinweis auf die Museen in Berlin-Charlottenburg:

Die Teilung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg führte auch zur Teilung der Antikensammlung. Im Ostteil der Stadt Berlin, auf der Museumsinsel, wurde das Pergamonmuseum 1959 wiedereröffnet. Im Westteil Berlins wurde die nach Westdeutschland ausgelagerte Kleinkunst von 1960 - 1995 im westlichen Stüler-Bau am Schloß Charlottenburg als Antikenmuseum präsentiert. Heute ist dort das inzwischen wegen seiner hochkarätigen Werke der Klassischen Moderne weltberühmte Museum Berggruen. PICASSO UND SEINE ZEIT zu besichtigen. Im Jahre 2011 noch bis bis 27. August 2011, dannach wird das Museum geschlossen und mit einem Erweiterungsbau im Herbst 2012 wiedergeöffnet.

Gegenüber befindet sich die Sammlung Scharf-Gerstenberg im ehemaligen Ägyptischen Museum (ehem. West-Berlin). Sie zeigt hochkarätige Werke der Surrealisten und ihrer Vorläufer aus den Beständen der "Stiftung Sammlung Dieter Scharf zur Erinnerung an Otto Gerstenberg". Das Spektrum der Künstler reicht von Piranesi, Goya und Redon bis zu Dalí, Magritte, Max Ernst und Dubuffet.

Vorderasiatisches Museum

Das Vorderasiatische Museum ist neben dem Louvre und dem British Museum eines der bedeutendsten Museen orientalischer Altertümer der Welt. Auf 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche vermittelt es einen Eindruck von der 6000 Jahre umfassenden Geschichte, Kultur und Kunst in Vorderasien. Die Sammlung befindet sich im Südflügel des Pergamonmuseums und verteilt sich über 14 Säle. Unter den bedeutenden Baudenkmalen, Reliefs und kleineren Objekten befinden sich weltberühmte Exponate, die von deutschen Wissenschaftlern ausgegraben worden sind. Sie stammen aus den sumerischen, babylonischen, assyrischen und nordsyrisch-ostanatolischen Regionen, dem heutigen Irak, Syrien und der Türkei. Funde aus Uruk geben Aufschluß über die Anfänge der Schriftentwicklung im 4. Jahrtausend v. Chr. und über die Kunst und Kultur der Sumerer. Durch Tontafeln und Siegel ist die Verbreitung der Schrift im ganzen vorderasiatischen Raum belegt.

Einer der Hauptanziehungspunkte befindet sich in der Mittelachse des Gebäudeteiles. Dort erwarten den Besucher die weltberühmten Rekonstruktionen der riesigen, in leuchtenden Farben gehaltenen Prachtbauten Babylons: das Ischtar-Tor mit der Prozessionsstraße und die Thronsaalfassade des Königs Nebukadnezar II. (604 - 562 v.Chr.). Unter Verwendung der glasierten Originalziegel, die aus zahlreichen Bruchstücken zusammengesetzt wurden, konnten Teile der Bauten in annähernd originaler Größe nachgebaut werden. Auf den Wandflächen finden sich Darstellungen von Löwen, Stieren und Drachen als Symbole der Hauptgottheiten Babylons. Im Babylon-Saal befinden sich als besondere Anziehungspunkte das Modell des Hauptheiligtums des Stadtgottes Marduk, der "Turm zu Babel" und eine Kopie der bekannten Gesetzesstele des Königs Hamurabi. Weitere hervorragende Werke altvorderasiatischer Monumentalarchitektur des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr. Aus Uruk sind rekonstruierte Teile von Tempelfassaden. Eine der Fassaden ist mit farbigen Tonstiften geschmückt, während die andere durch großartige Backsteinreliefs hervorsticht.

Besondere Erwähnung verdienen auch die assyrischen Palastreliefs aus Kalchu (9. Jahrhundert v. Chr.), der zeitweiligen Hauptstadt Assyriens. Die Rekonstruktion eines neuassyrischen Palastraumes wird bestimmt durch die Abgüsse der gewaltigen Türhüter-Figuren in Gestalt von Fabelwesen. Die künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten der Assyrer im 2. / 1. Jahrtausend v. Chr. Zeigen Gefäße, Schmuck, Geräte, Ton- und Steinreliefs, Fliesen und kleinplastische Arbeiten aus unterschiedlichen Materialien. Die Entstehung der Berliner Sammlung orientalischer Altertümer ist eng verbunden mit der Entwicklung der Assyriologie und den ersten Erfolgen des Sprachwissenschaftlers G. F. Grotefend in der Keilschriftentzifferung. Beides förderte das allgemeine Interesse an den frühen Kulturen Babyloniens und Assyriens. Zusätzlich fand die Orientarchäologie 1898 mit der Gründung der Deutschen Orientgesellschaft wesentliche Unterstützung. 1899 wurde die Vorderasiatische Abteilung gegründet. Vor allem die Funde deutscher Ausgrabungen zwischen 1888 und 1939 trugen zu der herausragenden Sammlungsqualität bei. Nachdem die Bestände anfänglich provisorisch im Kaiser-Friedrich-Museum untergebracht waren, zogen sie 1929 in den Südflügel des Pergamonmuseums. Zur Eröffnung des Pergamonmuseums 1930 wurden die weltberühmten Baudenkmale, die Prozessionsstraße und das Ischtar-Tor, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die fest eingebauten Objekte auf Anraten des damaligen Direktors Walter Andrae nicht ausgelagert. Sie überstanden die Zeit fast ohne Verluste. Die beweglichen Objekte waren nach dem Krieg in die Sowjetunion gebracht worden und kehrten 1958 wieder zurück. Bereits 1953 wurde die Abteilung als "Vorderasiatisches Museum" eröffnet.

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