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Berlin, den 30.3.2008 Die Berliner Bauakademie Karl Friedrich Schinkels wurde 1832 - 1836 auf dem Gelände des alten Packhofes am Westufer der Spree errichtet. In ihrer Synthese von Funktionalität, Konstruktion und Materialästhetik wurde sie richtungsweisend für die moderne Architektur. Zusammen mit den anderen Schinkelbauten wie z. B. der Neuen Wache, der Friedrichswerderschen Kirche und dem Alten Museum prägte die Bauakademie unverwechselbar die historische Mitte Berlins. Durch ihre wechselvolle Nutzungsgeschichte wurde sie zugleich ein Ort der Innovation für viele Bereiche - in Baukunst, Wissenschaft, Handel und Politik. Mit ihren verschiedenen musealen Nutzungen, u. a. als Schinkel-Museum oder durch die Bildnissammlung der Nationalgalerie, wurde die Bauakademie Teil der Berliner Museumsgeschichte. Der international agierende Berliner Unternehmer Hans Wall hat jetzt angekündigt, den Wiederaufbau der Bauakademie mit einem bedeutenden Betrag aus seinem Privatvermögen zu unterstützen. Das könnte das Signal für den wirklichen Beginn der Rekonstruktion der Bauakdemie bedeuten. Seit Jahren leisten mehrere Vereine unterschiedliche Vorarbeiten mit zum Teil gemeinsamen Zielsetzungen für die Wiedererrichtung des Gebäudes am authentischen Ort am Werderschen Markt – westliche Kupfergrabenseite. spreeinsel.de fragte Wolfgang Schoele, Vorsitzender des Fördervereins Bauakademie Berlin (Förderverein für die Schinkelsche Bauakademie e. V.): Seit mehreren Jahre tritt Ihr Verein in verschiedenen Gremien aktiv für die Schinkelsche Bauakademie ein. Wie sieht es mit den Vorbereitungen zum Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie auf dem Friedrichswerder in Berlin-Mitte gegenwärtig aus? Wolfgang Schoele: „Herr Wall sen. hat angekündigt, aus seinem Privatvermögen dem Land Berlin zur Wiedererrichtung der Bauakademie den Betrag von bis zu 20 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen. Hans Wall ist Vorsitzender des Vereins "Denk mal an Berlin" und hat seinerzeit mit Herrn Prof. Kleihues, Gründungspräsident der im Jahre 2001 gegründeten Internationale Bauakademie, zusammengearbeitet. Kleihues verstarb 2004. Die Internationale Bauakademie, dessen Präsident Herr Prof. Hans Kollhoff ist, plant (Zitat) "einen Ort der Architektur" in dem Gebäude unterzubringen, womit auch ein Architekturmuseum verbunden sein könnte. Ferner sollen, wie damals schon von Schinkel selbst eingerichtet, Läden im Untergeschoß untergebracht werden. Zur Realisierung des Projektes hat der Förderverein Bauakademie, dessen Vorsitzender ich bin, als Ergebnis der im Jahr 2007 mit Vertretern der Berliner Universitäten, Fachhochschulen, Architekturverbänden und Verbänden der Bauwirtschaft durchgeführten Symposien zur Wiedererrichtung des Gebäudes und der Neubegründung der Institution Bauakademie als Internationales Zentrum für die verantwortungsbewußte Gestaltung von Lebensräumen (Stichworte: Wissensvermittlung und Fortbildung in den Bereichen des Bauens) die „Errichtungsstiftung Bauakademie“ vorbereitet und den zuständigen Behörden zur Prüfung und Genehmigung eingereicht. Mit der Genehmigung rechnet der Förderverein Bauakademie Ende Juni bzw. zu Beginn des 3. Quartals 2008. Welche Kosten kommen da auf die beteiligten Vereine bzw. Bauherren zu? Wolfgang Schoele: Da nach unseren Ermittlungen - der Arbeitsgemeinschaft Nutzen und Finanzierung (Neue Bauakademie) - des Fördervereins Bauakademie die Baukosten rd. 45 Mio. Euro betragen werden, bedeutet nach meiner Ansicht das Angebot von Herrn Wall eine Initialzündung, um weitere Zustiftungen zu akquirieren. Insoweit kommt die Gründung der Errichtungsstiftung Bauakademie jetzt auch zur rechten Zeit. Nach Veröffentlichung des generösen Angebot habe ich den Herren Hans Wall und André Schmitz, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten des Berliner Senats und Kuratoriumsmitglied des Vereins „Denk mal an Berlin“, Unterstützung angeboten sowie Herrn Schmitz vorgeschlagen, die bisher am Bauakademiegeschehen Beteiligten zwecks gemeinsamer zielgerichteter Aktivitäten zu einem Runden Tisch einzuladen. Welche wichtigen Vereinbarungen müßten jetzt getroffen werden, um eine rasche Bebauungsplanung zu erreichen? Wolfgang Schoele: Vielen Dank Herr Schoele.
"Digitales Modell“ (Nord- und West-Fassade der Schinkelschen Bauakademie), Ersteller: David Bornemann, Thomas Rox. Copyright: Förderverein Bauakademie Digitales Modell“ der Schinkelschen Bauakademie Das „Digitale Modell“ der Schinkelschen Bauakademie Das „Digitale Modell“ ist ein Projekt des Fördervereins für die Schinkelsche Bauakademie. Es wurde von den Herren David Bornemann (Technische Universität, Berlin) und Thomas Rox (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn) im Rahmen einer jahresübergreifenden Seminararbeit entwickelt. Herr Prof. Dr. Albertz und Vereinsmitglieder berieten sie. Ferner standen Konstruktionsunterlagen des Modellbauers Monath und Menzel (er fertigte im Jahr 2001 für den Förderverein ein Architekturmodell der Bauakademie), ein virtuelles Innenstadtmodell der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Berlin) sowie die technischen Anlagen des Architekturbüros Jaeger (Wesel) zur Verfügung. Ziel des Projekts ist es, den hohen Anteil noch vorhandener und daher auch reproduzierbarer Formsteine und Reliefs der Fassaden der Schinkelschen Bauakademie hinsichtlich deren Denkmaleigenschaft zu dokumentieren. Auf Basis eines zunächst erarbeiteten „Drahtmodells“ wurden die Fassaden nach diversen Vorlagen virtuell „nachgebaut“ und mit Fotos von in verschiedenen Museen aus-gestellten oder lagernden Relief-platten aus den Fensterbänken der Bauakademie, von den Portalen und weiteren Spolien vervollständigt. Um zu zeigen wie sich die wie-der aufgebaute Bauakademie in die Kupfergrabenlandschaft einfügt, wurde das „Digitale Modell“ schließlich in ein virtuelles Stadtmodell, das die vorhandenen und geplanten Gebäude des Friedrichswerder in ihren Grobstrukturen zeigt, integriert. Im Rahmen der „Stein- und Terrakotta-Adoption“ kann bereits jetzt zur Herstellung von Rosetten, Formsteinen und Reliefplatten zum Einbau in die später originalgetreu wieder errichteten Fassaden der Bauakademie gespendet werden (Preisspanne zwischen Euro 25,00 und Euro 15.000,00). |
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